«Es braucht Fleiss und Durchhaltevermögen.»
Tanja Dankner steht seit über 20 Jahren als Sängerin auf der Bühne, daneben betreut sie als Vocalcoach junge Talente. Wie die Baslerin die heutigen Casting-Shows beurteilt und welches grosse Talent sie ausser dem Singen besitzt, erzählt sie im Interview.
**Mit zwanzig Jahren begannen Sie im Showgeschäft. Ihren Erfolg haben Sie sich hart erarbeitet, zu Ihren ersten Gesangsschritten gehörten Auftritte in Basler Discotheken. Wann kam der grosse Durchbruch?**
Ein Schlüsselerlebnis gab es in dem Sinne nicht. In Basel hatte ich meinen ersten grossen Auftritt an den Swiss Indoors, ich durfte dort die Schweizer Nationalhymne singen. Das hatte ich der Mutter einer guten Freundin zu verdanken. Sie hatte mich Roger Brennwald vorgestellt und er engagierte mich während mehrerer Jahre. Das vergesse ich nie. **Nebst Ihren eigenen Gesangsauftritten coachen Sie Talente in TV-Shows, wo Künstler innert weniger Monate zum Star gehypt werden. Sind Sie früher auch bei solchen Wettbewerben aufgetreten?**
Ja, mit meinem Bruder Phil hatte ich Talentwettbewerbe bestritten, etwa das Sprungbrett Spreitenbach oder den kleinen Prix Walo, das hat uns schweizweit weitergebracht. Daneben ist aber auch Fleiss wichtig. Ich habe viel Fleiss in meine Karriere gesteckt und auch Durchhaltevermögen gezeigt. Deshalb kann ich heute von der Musik leben. **Wie beurteilen Sie die gegenwärtigen Casting-Shows?**
Der Druck, der auf den Künstlern liegt, ist enorm. Ich bin nicht sicher, ob ich das früher psychisch durchgestanden hätte. Vor einem Millionen Publikum zu singen und dann von einer Jury eventuell abgelehnt zu werden, das hätte mein Selbstbewusstsein wahrscheinlich geknickt. Als Vocalcoach kann ich die Kandidaten heute wenigstens mental auf ihren Auftritt vorbereiten und ihnen mitgeben, dass diese Show nur eine Möglichkeit ist, um erfolgreich zu werden. **Besitzen Sie ausser dem Singen weitere Talente, von denen die Öffentlichkeit nichts weiss?**
Ja! Ich kann sechs Dinge gleichzeitig erledigen: kochen, ein Interview geben, die Wohnung putzen, Wäsche waschen, Kinderbetten frisch beziehen und Songtexte ausdrucken. Multitasking ist eines meiner grössten Talente! **Wie wichtig ist ein attraktives Äusseres in Ihrem Job als Sängerin?**
Das kommt wohl sehr auf die Sängerin und ihr Projekt an. Für gewisse Jobs wie beispielsweise Broadway-Engagements ist das Aussehen sehr wichtig. Auch bei Künstlern, die weltweit gepusht werden, spielt das Aussehen eine grosse Rolle. Glücklicherweise haben wir aber viele wunderbare und charismatische Sängerinnen, wo es nicht auf das Äussere ankommt, sondern auf die Musik und das Gefühl, das sie vermitteln. Schönheit ist relativ und vergänglich, Musik und eine gute Stimme werden immer überleben. **Achten Sie auf Ihre Linie oder essen Sie, was Sie wollen?**
Seit ich denken kann, achte ich auf meine Linie, ich führe einen ewigen Kampf. Regelmässiges Joggen hilft mir aber dabei und lässt mich dann auch mal geniessen. **Ernähren Sie sich anders vor einem Auftritt?**
Ja, da esse ich nur wenig, eine Suppe oder eine Banane. Fettiges oder scharfes Essen ist für meine Stimme nicht bekömmlich, ausserdem macht es meinem Körper zu schaffen. Ich verzichte auch auf Cola, Schwarztee, Kaffee oder Fruchtsäfte und nehme nur Wasser oder Kräutertee mit Honig zu mir. **Was hat es bei Ihnen immer im Kühlschrank?**
Milch für meinen Morgenkaffee, Redcurry und Ingwer. **Sie sind Baslerin, arbeiten und leben in Zürich. **
Wo gibt es die besseren Restaurants? Ich entdecke immer wieder neue Lokale in beiden Städten, aber ich gebe zu: Ich bin nicht wahnsinnig wählerisch und kann mich schnell begeistern. Mit feinem Sushi hat man mich schon gewonnen (lacht). **Wie oft essen Sie auswärts?**
Leider viel zu selten. Ich bin sehr gebunden an die Esszeiten meiner Kinder und singe an drei bis vier Abenden pro Woche. Derzeit toure ich mit meinem neuen Album «Two Kings feat. The Queen», ich esse dann meistens vor Ort. Aufs Auswärtsessen verzichte ich seit längerem, wenn ich mal zuhause bin, haben meine Kinder Priorität. **Welche drei Punkte sind Ihnen im Restaurant am wichtigsten? **
Meine Begleitung, die Lichtkultur und die Musik. **Was mögen Sie als Gast überhaupt nicht?**
Schlecht gelaunte oder arrogante Bedienung. **Welche Projekte stehen dieses Jahr auf Ihrem Programm?**
Ich coache die Sänger für «Die grössten Schweizer Talente» in Kreuzlingen. Im Mai begleite ich als Vocalcoach die Schweizer Vertretung Rykka nach Stockholm an die Eurovision und im Herbst kommt mein erstes Kinderbuch mit Hörspiel heraus. Es handelt von einem Elefanten, der Rockstar werden will und gecoacht wird... Das Interview wurde im März 2016 im [NOOHN](http://www.noohn.ch) in Basel geführt.

Restaurant Noohn

Eine besondere Attraktion im NOOHN ist die edle Sushi-Bar, in deren Mitte die Speisen von internationalen Sushi-Mastern vor den Gästen frisch zubereitet werden. Ausserdem befindet sich beim Eingang eine eindrückliche Bar mit grosszügig angelegter Lounge, wo es reichlich Platz für ein gemütliches Treffen mit Freunden gibt und bei guter Witterung lädt unsere Dachterrasse zu weiten Blicken über Basel ein.

Henric Petri-Strasse 12
4051 Basel


www.noohn.ch

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