Schnörkellose Weine aus barocken Mauern

Was gibt es Schöneres, als im Herbst als Wein- und Gastrojournalist durch die Landschaften zu streifen und die Früchte des Sommers auf dem Teller und in der Flasche zu degustieren? Schöner ist nur noch, Ihnen als Leserinnen und Lesern davon zu erzählen ...

850 Jahre Weingeschichte

Eine meiner Reisen führte mich zum Schloss Gobelsburg im österreichischen Kamptal. Dessen erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahr 1074 überliefert. 1171 erhielten die Zisterzienser-Mönche des Stiftes Zwettl die ersten Weingärten am Heiligenstein und am Gaisberg im Kamptal. Den Geist der Geschichte und die jahrhundertealte Erfahrung spüren Besucher dieses auf einer kleinen Anhöhe gelegenen wunderschönen barocken Komplexes. Der Blick schweift über die Ortschaft Gobelsburg in die Ferne zu einem Hügelzug mit Namen Heiligenstein. Neben der schmucken Pfarrkirche, wo sich viele Paare das Jawort geben, lockt bei schönem Wetter ein idyllischer Garten.


Authentische Weine

Grüner Veltliner und Riesling belegen den grössten Teil der Weingärten. Zweigelt, Blauburgunder,

St. Laurent und Merlot beanspruchen rund einen Viertel für sich. Der Weinbau folgt den neuesten Erkenntnissen genauso wie den althergebrachten, schon von den Mönchen praktizierten Methoden und beachtet die Richtlinien der integrierten Produktion. Vinifikation und Ausbau der Weine sind äusserst schonend. Das Gobelsburg-Team versucht, authentische Weine reifen zu lassen, deren Persönlichkeit durch Individualität und ihre Herkunft geprägt ist. Die Fässer werden nicht aus französischer oder amerikanischer Eiche hergestellt, sondern aus Holz vom nahegelegenen Manhartsberg. Mehr Terroir geht fast nicht, und man spürt die Herkunft der Weine auch bei jedem Schluck.


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